Was ist Asphalt?

Bestandteile Asphalt

Asphalt besteht im Wesentlichen aus Bitumen und einer mineralischen Fraktion.

Bitumen wird aus Erdöl hergestellt. Das soll im Folgenden näher erklärt werden.

Erdöl ist ein Gemisch aus zahlreichen chemischen Verbindungen, in der Hauptsache besteht es aus Kohlenwasserstoffen. Diese Verbindungen setzen sich vorrangig aus den Atomen Kohlenstoff und Wasserstoff zusammen. Kohlenstoff ist als Kohle wohlbekannt. Wasserstoff ist in Reinform ein Gas, welches in der Atmosphäre in geringen Konzentrationen vorkommt. Viel häufiger verbindet sich Wasserstoff mit Sauerstoff zu Wasser.

Weitere Atome in Erdöl sind z. B. Stickstoff und Schwefel und in geringen Mengen viele andere chemische Elemente wie z.B. Schwermetalle. Im Ergebnis besteht Erdöl somit je nach Herkunft aus ganz unterschiedlichen Kombinationen dieser Stoffe.

Erdöl wird nach der Förderung in vielen Schritten in verschiedene Fraktionen d.h. Stoffgemischen getrennt. In Raffinerien entstehen so Diesel oder Benzin deren Moleküle verhältnismäßig kurz sind d.h. sie enthalten nur wenige Atome. Ein langkettigeres Produkt aus Erdöl ist Bitumen, der o.g. Grundstoff für Asphalt. Bitumen enthält aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe und außerdem u.a. die in Erdöl vorhanden Metall-Verunreinigungen.

Der zweite wichtige Bestandteil von Asphalt sind Steine bzw. Kies in unterschiedlichen Körnungen, der sogenannte mineralische Anteil.

In vielen Fällen wird dem Asphalt zusätzlich Altasphalt bzw. Ausbauasphalt untergemischt. So kann der schadhafte alte Straßenbelag recycelt werden.

Zur Verbesserung der Produkteigenschaften werden dem Asphalt weitere Stoffe (z.B. Fasern, Farbstoffe) allerdings nur in kleinen Anteilen beigefügt.

Wesentlich für die Herstellung von Asphalt in Asphaltmischanlagen ist eine hohe Temperatur während der Herstellung, die in der Regel durch Braunkohlebrenner erzeugt wird.

Baugruppen Asphaltmischwerk

Asphaltmischwerke bestehen aus den folgenden Baugruppen:

Mineralische Fraktion:

  • Doseure
  • Trockentrommel mit Brenner
  • Heißabsiebung
  • Silos, Waage

Altasphalt:

  • Brecher
  • Aufgabeeinheit

Frischasphalt:

  • Bitumentank
  • Mischer

Gemeinsame Baugruppen:

  • Paralleltrommel mit Brenner
  • Abfüllung mit Mischgutsilo
  • Abgasfilter (Entstaubung)
  • Rückführung von Staub bzw. Füller
  • Braunkohlesilo

Herstellung Asphalt

Die mineralische Fraktion wird dosiert, in der Trockentrommel erwärmt und im Mischer mit Bitumen zum Frischasphalt vermengt. Der Altasphalt wird vorbehandelt, in der Paralleltrommel erhitzt und später mit dem Frischasphalt homogenisiert. Es gibt auch alternative Verfahren der Zugabe von Altasphalt (z.B. Kaltzugabe).

Die abgesaugte Abluft aus verschiedenen Prozessschritten und das Abgas aus den Brennern werden abgesaugt und im Filter entstaubt. Der Staub wird als Füller in den Mischer gegeben. Das Abgas wird über einen Schornstein abgegeben.

Aufbau Asphaltmischanlage Mineralische Fraktion Trockentrommel Mischer Bitumen Altasphalt Paralleltrommel Asphaltsilo Verladung

Systematische Darstellung einer Asphaltmischanlage

 

Emissionen

Die folgenden Vorgänge erzeugen potentiell luftgetragene Emissionen:

  • Umgang mit mineralischer Fraktion (Staub)
  • Abfüllung von Bitumen
  • Umgang mit Altasphalt (Staub)
  • Braunkohlebrenner (Staub, CO, NOx, Gesamt-C)
  • Erhitzung von Altasphalt, Vermischung mit Frischasphalt (Gesamt-C)
  • Umgang mit Asphalt, insbesondere Verladung (Gesamt-C)

Gemäß TA Luft Nr. 5.4.2.15 (Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft) müssen die staubhaltigen Abgase der Mineralstoff-Trockentrommel, der Paralleltrommel, der Transporteinrichtung für das Heißmaterial, der Heißabsiebung sowie des Mischers erfasst und entstaubt werden.

Abgase aus dem Bereich des Mischerauslaufes, der Übergabestellen nach dem Mischer, der Transporteinrichtungen für das Mischgut sowie der Übergabestellen in die Verladesilos, die organische Stoffe (d.h. Gesamt-C) enthalten, sind zu erfassen und zu reinigen. Es reicht hier nicht, diese Abgase ungereinigt über den Schornstein abzuführen. Abgase bei der Befüllung der Bitumentanks sind zu pendeln.

Diffuse Emissionen sind zu minimieren. Die Emissionen aus dem Schornstein müssen die Grenzwerte gemäß TA Luft 5.2 einhalten. Gemäß TA Luft 5.4.2.15 gilt für den Schadstoff Kohlenmonoxid ein zusätzlicher Grenzwert. Die Grenzwerte für Stoffe der Nr. 5.2.5 Kl. I und II finden keine Anwendung. D.h. organische Stoffe mit einer besonderen Schädlichkeit werden nicht mit separaten Grenzwerten belegt. Für krebserzeugende Stoffe gemäß Nr. 5.2.7.1.1 Kl. III gilt ein deutlich geringerer Grenzwert als für andere Anlagen.

Emissionsgrenzwerte gemäß TA Luft

Somit ergeben sich für Asphaltmischanlagen gemäß TA Luft die folgenden Grenzwerte.

Luftschadstoff Grenzwert
CO 1 g/m³
Gesamtstaub (einschließlich Feinstaub) 20 mg/m³
Schwefeloxide (angegeben als Schwefeldioxid) 0,35 g/m³
Stickstoffoxide (angegeben als Stickstoffdioxid) 0,35 g/m³
Gesamt-C 50 mg/m³
Stoffe gemäß Nr. 5.2.7.1.1 Kl. III 5 mg/m³

Tabelle: Luftschadstoffe mit Grenzwerten gemäß TA Luft für Asphaltmischwerke

Wissenswertes

In dieser Rubrik finden interessierte Bürger und Bürgerinitiativen Analysen und Erläuterungen eines, durch die Bürgerinitiative beauftragten, unabhängigen Sachverständigen.

Was ist Asphalt?

Emissionen und Immissionen

Asphaltmischanlagen mit Euro 6?

Die Texte unterliegen alle dem Copyright der Bürgerinitiative „Bomlitz soll sauber bleiben!“, sollte Interesse daran bestehen, diese Texte für andere Bürgerinitiativen zu nutzen, nehmen Sie bitte Kontakt zu uns über unser Kontaktformular auf, vielen Dank!

Informationen

Die Mitglieder der Bürgerinitiative „Bomlitz soll sauber bleiben!“ stellten sich folgende Frage:

„Brauchen wir eine Asphaltmischanlage direkt neben einem Wohngebiet der Gemeinde Bomlitz?“

An dieser Stelle beleuchten wir die Thematik ausführlich. Sollten Sie ebenfalls betroffen sein und weitere Informationen oder Ratschläge zu Strategien gegen die Errichtung eines Asphaltmischwerkes benötigen, nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf!

VORTEILE:

  • 4 Angestellte, sozialversicherungspflichtig, ganzjährig angestellt?
  • 10 LKW-Fahrer, sozialversicherungspflichtig, ganzjährig angestellt?
  • Gewerbesteuern? Vielleicht mal in einigen Jahren! Gemäß der veröffentlichten Bilanzen des Unternehmens der Vergangenheit, ist nicht kurzfristig mit Einnahmen aus Gewerbesteuern zu rechnen.

NACHTEILE:

  • Emissionen aus dem Verbrennen von Braunkohlestaub an voraussichtlichen 150 Produktionstagen (warme Jahreszeiten):
  • Ausstoß von Kohlenmonoxid, Staub, Quecksilber, Blei, Cadmium, Arsen, Schwefeloxiden, Stickstoffoxiden, zwar innerhalb der gesetzl. Grenzwerte, doch jedes Gramm ist zu viel!
  • Gefährdung der Gesundheit der Einwohner und Kinder im Kindergarten und in den Schulen im nahen Umfeld
  • Negative Auswirkungen auf Luft, Boden, Gewässer, Flora und Fauna (Kann das Obst, Gemüse, Wild und Fisch noch bedenkenlos verzerrt werden?)
  • Mögliche negative Auswirkungen auf die Industrie / Erzeugnisse des Industrieparks (Verpackungen für Lebensmittel, Rohstoffe für Medizin- und Kosmetikprodukte)
  • Belästigungen durch Gestank und Lärm:
  • Gestank von Asphalt, nach Bitumen, durch verheizten Braunkohlestaub…
  • Belästigungen durch Feinstaub: Be- und Entladen, LKW- und Bahnverkehr, Ausstoß aus dem Schornstein
  • 30 LKW (40 Tonner) durchschnittlich pro Tag, die Richtung A7 und A27 bei Bedarf auch Tag und Nacht / Feiertags durch die Gemeinden fahren und die Straßen und Umwelt zusätzlich belasten
  • Durch die Brechanlage, Ent- und Beladen
  • Durch ca. 30 Züge mit einer Länge von 300 bis 600 Metern pro Zug (ca. 4 Minuten bis ein Zug den Schranken vorbei ist), die voraussichtlich morgens vor 6.00 Uhr an den Wohngebieten entlang fahren.

Wir befürchten:

  • Abwanderung der Einwohner aus der Gemeinde Benefeld durch Beeinträchtigung der Lebensqualität
  • Abwertung der Immobilien, keine neuen Kaufinteressen für das Neubaugebiet Benefeld
  • Negative Auswirkungen auf den Tourismus
  • Abwanderung bzw. keine weitere Neuansiedlung von anderen Gewerben im Industriepark
  • Das Gelände (5 ha) hätte ausreichend Platz für 3 Asphaltmischanlagen. Der Betreiber sprach von nur einer Mischanlage. Aber wie viele Anlagen wären in den nächsten Jahren wirklich errichtet worden?

(O.g. Zahlenwerte beruhen auf Angaben des potentiellen Betreibers der Asphaltmischanlage.)

Die Bürgerinitiave entschied sich eindeutig für „NEIN!“ und erstellte Flyer, legte Unterschriftenlisten in der Gemeinde aus, beriet sich mit anderen Bürgerinitiativen zu dem Thema, hielt öffentliche Informationsveranstaltungen ab, zog einen unabhängigen Sachverständigen und die lokale Presse hinzu und erstellte diese Internetseite, um auf das Thema aufmerksam zu machen.